Fangopackungen
Woher kommt Fango?
Fango kommt ursprünglich aus Italien und wurde bereits von römischen Legionären als heilend geschätzt.
Im deutschsprachigen Raum sind die Zusammensetzung der Mineralien und die thermophysikalischen Eigenschaften entscheidend für die Wirkung des Fangos.
Die Basis des verwendeten Fangos ist ein Gestein vulkanischen Ursprungs. In Deutschland wird das Vulkangestein in Bötzingen und in Mendig und in Österreich im Steirischen Vulkanland abgebaut.
Nachdem das Material gebrochen und erhitzt wird, mahlt man es fein und reichert es mit Mineral- oder Thermalwasser an.
Jede dieser Schlammpackungen wird nur einmal benutzt. Anschließend eignet es sich dank der Mineralstoffe für die Landwirtschaft oder zum Kompostieren.
Wofür werden Fangopackungen eingesetzt?
Fangopackungen helfen bei vielen Krankheitsbildern, unter anderem bei:
- Bindegewebsrheumatismus
- Muskelrheumatismus
- rheumatische Gelenkerkrankungen
- Hexenschuss
- Ischialgie
- Menstruationsbeschwerden
- Muskelverhärtung oder Muskelkater
- Neurodermitis, Akne, Schuppenflechte
- Sehnenscheideentzündung
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
Auch bei Nervenschmerzen, Harnwegserkrankungen, Leber- oder Gallenleiden sowie Atemerkrankungen helfen Fangopackungen.
Als Kompresse oder Salbe helfen Fangopackungen kalt aufgetragen bei Muskelzerrungen und Prellungen.
Wie wird Fango angewandt?
Das Pulver wird mit Wasser zu einem gleichmäßigen Brei vermischt und auf ungefähr 45 bis 50 Grad erhitzt. Eine Schicht dieses Schlamms von zirka drei Zentimetern wird auf die betroffenen Körperbereiche aufgetragen. Zusätzlich wird der Körper des Patienten in Folie oder Decken eingehüllt. In den nächsten 20 bis 40 Minuten wirkt die Wärme des Fangos bis in tief liegendes Gewebe und die Wärme hält länger an.
Fangopackungen lindern Schmerzen, entspannt die Muskeln, lockert das Bindegewebe, stärkt das Immunsystem und regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an.
Wenn Ärzte Fangopackungen verschreiben, sind es in der Regel sechs Anwendungen, während einer Kur können es auch mehr als zehn Anwendungen werden. Die Krankenkassen zahlen bis auf einen kleinen Zuzahlungsbetrag die Kosten, wenn die Anwendung medizinisch indiziert ist.
Fango und Wellness
Bei Stress oder Rückenschmerzen ist eine Fango-Massage zur Entspannung empfehlenswert. Dabei wird zuerst Fango auf die betroffene Körperregion aufgetragen und durch zusätzliche Decken wird die Wirkung der Wärme verstärkt. Die Wärme wird langsam vom Körper aufgenommen und bereitet die Haut auf die anschließende Massage vor. Die Dauer beträgt bei der Fangopackung 20 bis 30 Minuten, genau so lange wie die folgende Massage. Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Fango-Massage positive Auswirkung auf den Körper hat.